SMG rockt das Bürgerfest Gunzenhausen
„I love Rock’n’Roll, put another dime in the juke-box, baby!“ – So oder so ähnlich muss es unserem Publikum am vergangenen Samstag, den 6. Juli 2019, gegangen sein – gleich vier verschiedene Besetzungen durften die Bühne am oberen Marktplatz beim Bürgerfest um 15:00 Uhr eröffnen.
Den Anfang machten die Siebtklässler Paul und Niklas, die – sträflich vom Rest ihrer Band „Rock-it“ im Stich gelassen – extra zu diesem Anlass wenige Stunden zuvor einen Song aus ihrem Repertoire sowie zwei neue Songs für ihr kurzerhand gegründetes Duo erarbeitet hatten. Von dieser Kurzfristigkeit war allerdings nichts zu erkennen – unterstützt von unserem Spitzen-Tontechniker Johannes und von ihrem Musiklehrer Herrn Christandl begannen die beiden Jungs, dem Publikum einzuheizen. Mit den Klassikern „Follow me“ (Uncle Kracker) und „Narcotic“ (Liquido) erspielten und ersangen sie sich mühelos die Sympathie des Publikums. Zum Abschluss des ersten Teils gaben Paul und Niklas „Rolling in the Deep“ (Adele) zum Besten, bevor die Juke-Box eine Platte der „Area 62“ aus der Sammlung fischte.
Die Achtklässler Tom, Noah und Jan begleiteten ihre Sängerin und Bandleaderin Ida routiniert und souverän durch die Songs „Hold on“ (Nano) und „Human“ (Rag’n’bone man). Für die vier war es bereits der zweite Auftritt vor großem Publikum, am Wochenende zuvor durften sie in Wassertrüdingen gemeinsam mit den „NoNames“ Bühnenluft schnuppern. Entsprechend cool performte das Quartett gemeinsam mit Herrn Christandl ihre ganz eigenen Versionen der beiden aktuelleren Hits – in der schmalen Besetzung und live ist es nämlich gar nicht so einfach, diesen sehr aufwendig produzierten Sound zu erzeugen. Beim Publikum stieß die „Area 62“ dennoch auf sehr positive Resonanz – manchmal ist weniger eben mehr!
Mit Sonnenbrille ausgerüstet kamen danach zwei Zehntklässlerinnen auf die Bühne. Im Musikunterricht hatten Annalena und Eva nach dem Vorbild „Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte“ (Freundeskreis/Max Herre) einen Raptext geschrieben, in dem sie sich mit dem politisch-gesellschaftlichen Zeitgeschehen während ihrer eigenen Lebenszeit kritisch auseinandersetzen. Ganz im Flow rappten die beiden FeMCs ihren Text, begleitet wurden sie von Überraschungsgast Moritz am Bass und von Paul am Schlagzeug, der damit seinen zweiten Einsatz am Bürgerfest hatte. Auch wenn Gunzenhausen noch nicht bereit für die Arme in der Luft war, Anklang fanden die beiden Rapperinnen definitiv – musikalisch wie inhaltlich!
Die Jukebox zog nach diesem kurzen Ausflug in die Hiphop-Kultur allerdings die wohl metallhaltigste Platte aus der Sammlung: Wie bereits erwähnt traten auch die „NoNames“ zu ihrem zweiten großen Auftritt an und erklommen mit E-Gitarren, Verzerrern und Songs aus der rockigeren Abteilung die Bühne. Sänger und Frontmann Robin zog mit klarer, lauter Stimme sofort das Publikum in seinen Bann, unterstützt von harten Gitarrenriffs von Aron und Levin, am Schlagzeug David und am Piano Leander, der extra für diesen Tag Klavier gelernt hatte. Als Aushilfe am Bass musste abermals Herr Christandl für Alisa einspringen. Mit den Songs „What I’ve done“ (Linkin Park) und „Boulevard of broken Dreams“ (Green Day) heizten die Siebtklässler ihrem Publikum richtig ein und schlugen mit ihrem letzten Song aus dem Genre NuMetal, nämlich „Last Resort“ (Papa Roach), eine Brücke zurück zum Hiphop.
Zum Ausklang spielten und sangen alle Beteiligten den NewSoul-Klassiker „I need a dollar“ (Aloe Blacc) – ein glücklich gewählter Abschluss, besonders wenn man einen Hut dabeihat: Das Publikum legte nicht nur „dimes“ in unsere Jukebox, sondern spendete ganze Dollars – nein, Euros! Und auf einmal hagelte es doch noch Kritik: Die Bands möchten doch bitte noch an Zugaben arbeiten! Diesem Wunsch kommen wir gerne nach und werden im nächsten Schuljahr unser Repertoire erweitern – ich freue mich schon darauf!
An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen: Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, für die tollen Proben und euer Engagement, Ihnen, liebe Eltern, für die Unterstützung und Taxi-Dienste – das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht an zwei Juli-Wochenenden in Folge und ich weiß es wirklich sehr zu schätzen, stellvertretend für die Stadt Gunzenhausen Herrn Eckerlein für die unkomplizierte Zusammenarbeit bei Planung, Organisation und Durchführung, Ihre Hilfe und natürlich für die Verpflegung der Musikerinnen und Musiker und unserem Ton-Techniker Johannes!
Bilder: Frau Ines Neumann
Text: Wolfgang Christandl